Ein Hexenschuss ist ein plötzlich einschießender Schmerz im Bereich der Lendenwirbelsäule. Meistens ist dieser lokal begrenzt, strahlt also nicht aus. Ein Hexenschuss ist auch bekannt unter dem Namen Lumbago oder Lumbalgie. „Lumbal“ ist der medizinische Fachbegriff für den betroffenen Bereich, also die Lendenwirbelsäule und die Endung „algie“ steht für Schmerz.
Charakteristisch für die Leidtragenden ist eine nach vorne über gebeugte (Schon)Haltung. Daher kommt übrigens auch der Name Hexenschuss, weil diese Haltung an eine Hexe erinnert, die sich auf ihren Besen kauert. Und Schuss, na ja, weil man sich eben wie angeschossen fühlt und auf einmal nichts mehr geht.
Wie Sie einem Hexenschuss vorbeugen können und was Sie tun können, wenn es Sie trifft, erfahren Sie jetzt.
Die Sperre im Kreuz
Bei einem Hexenschuss kommt es zu einer spontanen, schmerzhaften Verkrampfung Ihrer Rückenmuskulatur im Lendenbereich. Das ist prinzipiell nicht dramatisch. In der Regel verbessert sich der Akutzustand innerhalb von fünf bis sieben Tagen. Danach klingen intensiven Kreuzschmerzen meist von selbst ab und Sie können Ihr Alltagsgeschehen wieder aufnehmen.
Menschen mit Hexenschuss sind meistens vorbelastet. Oftmals stellen wir fest, dass schon vorher ein erhöhter Muskeltonus im Lendenbereich bestand, etwa durch:
- Fehlbelastung
- falsche Haltung oder
- eine unterentwickelte bzw. ungleich entwickelte Rückenmuskulatur
Erhöht sich der Muskeltonus dann noch mal schlagartig zum Beispiel durch:
- schweres Heben
- eine ruckartige, unkontrollierte Bewegung
- eine Gelenkfunktionsstörung zwischen den gelenkigen Verbindungen zwischen Kreuz- und Darmbeinschaufeln
- eine Wirbelblockade oder eine Reaktion auf den Verschleiß der Wirbelkörper
ist das ausgesprochen schmerzhaft. Das zwingt uns in die nach vorne gebückte (Schon)Haltung, was die Muskulatur noch stärker verkrampfen lässt und den Schmerzzustand verschärft. Die Folge: Wir fühlen uns in unserer Bewegung eingeschränkt. Ein Bandscheibenvorfall als Ursache ist eher selten. Sollten die Schmerzen nicht sukzessive abklingen, wenn Sie Ausfälle in der Bewegungsfähigkeit (motorisch) oder Taubheitsgefühle entwickeln, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
Hexenschuss vorbeugen
Wenn Sie sich die Vorbelastungen anschauen, lassen sich die vorbeugenden Maßnahmen eigentlich logisch ableiten.
Den Alltag rückenfreundlich zu gestalten ist schon mal ein Anfang. Das heißt: bewegen Sie sich regelmäßig. Wir empfehlen wöchentlich mindestens zweieinhalb bis fünf Stunden leicht anstrengende Bewegung. Zum Beispiel zügiges Gehen. Vermeiden Sie zu starke Belastungen Ihrer Wirbelsäule und achten Sie auf ein Normalgewicht.
Schaffen Sie einen Ausgleich für einseitige Belastung im Beruf. Wenn Sie ein Büromensch sind, stehen Sie lieber einmal öfter vom Stuhl auf als zu wenig.
Nur die Rückenmuskulatur zu kräftigen reicht nicht. Unsere Wirbelsäule profitiert von einem kräftigen muskulären Stützkorsett zu dem auch Bauch-, Po- und Brustmuskeln gehören.
Bei Elithera bieten wir Ihnen vielfältige Möglichkeiten für einen gesunden Bewegungsausgleich an. Gerne schauen wir uns gemeinsam an, was für Sie am Besten geeignet ist.
Was tun bei Hexenschuss?
- Um die Intensität des Akutschmerzes erst einmal zu drosseln, empfehlen wir Ihnen eine Stufenbettlagerung – das kann Ihnen helfen, Ihre Wirbelsäule und Ihre Muskulatur im Lendenbereich zu entlasten. Legen Sie sich auf den Rücken, und winkeln Sie Ihre Beine rechtwinklig in den Hüften und Knien an. Sie können Ihre Unterschenkel/Füße dafür auf einem Stuhl oder die Sitzfläche Ihres Sofas legen.
- Bleiben Sie in Bewegung. Einen Hexenschuss auszusitzen bzw. auszuliegen kann Ihre Genesung hinauszögern. Versuchen Sie Ihre „normalen“ Alltagsaktivitäten so gut es geht beizubehalten. Liegen oder sitzen Sie möglichst wenig.
- Vielleicht haben Sie ein TENS-Gerät (Transkutane elektrische Nervenstimulation) zu Hause. Die elektrischen Impulse sollen den Schmerz überlagern und zu einer Linderung führen.
- Kälte oder Wärme? Grundsätzlich heißt es ja, bei Entzündung/akuten Schmerzen lieber Kälte anwenden und bei chronischen, dauerhaften Verspannungen ist Wärme (auch feuchte Wärme, wie eine „heiße“ Dusche) ratsam. Allerdings reagiert jeder Mensch anders. Probieren Sie einfach aus, was Ihnen guttut. Hippokrates, der berühmteste Arzt der Antike hat gesagt: „Wer heilt hat recht!“ in diesem Fall: „Was heilt hat recht!“ 🙂
- Sie können bei Bedarf ein leichtes Schmerzmittel einnehmen, um besser in Bewegung zu kommen.
- Eine behutsam ausgeführte Dehnungsübung kann Ihrem Verspannungsschmerz entgegenwirken. Bringen Sie sich auf einer geraden Fläche in Rückenlage, winkeln Sie Ihre Beine an und legen Sie Ihre Arme neben Ihrem Oberkörper ab. Ihr Hinterkopf und Ihre Fußsohlen stehen im Kontakt mit Ihrer Liegefläche. Fangen Sie langsam an, Ihre Füße Schritt für Schritt vom Körper wegzuschieben. Ziel der Übung ist es, dass Sie am Ende mit gerade ausgestreckten Beinen da liegen. Bitte nicht zu schnell ausführen. Lassen Sie sich Zeit.
Wenn Sie sich unsicher sind, ob unsere Empfehlungen für Sie geeignet sind, sprechen Sie bitte vorab mit Ihrem Arzt.
Damit Sie zukünftig Ihr Risiko für einen Hexenschuss senken, stellen wir Ihnen gerne ein individuelles Rücken-Gesundheitsprogramm aus vorbeugenden Therapie- und Trainingsmaßnahmen zusammen.
Bleiben Sie besser in Bewegung
Ihr Team Elithera