In uns tobt ein ewiger Kampf. Unsere körpereigene Abwehr schläft nicht – sondern schützt uns in ständiger Alarmbereitschaft rund um die Uhr vor Eindringlingen und schädlichen Umwelteinflüssen. In den meisten Fällen bekommen wir das gar nicht mit. Es passiert einfach. Nicht jeder feindliche Angriff (zum Beispiel durch Viren, Bakterien, Parasiten oder Pilze), der in uns ausgetragen wird, hat zwangsläufig das Auftreten von Krankheitssymptomen zufolge. Unsere angeborenen Abwehrkräfte sind schon eine sehr erfolgreiche Einsatztruppe. Was aber, wenn unsere natürlichen Barrieren durchbrochen werden und es zu einem Krankheitsausbruch kommt? Lesen Sie jetzt, wie Sie Ihr Immunsystem aktiv anfeuern können.
Der Säureschutzmantel unserer Haut, unsere Schleimhäute, Enzyme im Speichel, … wir besitzen von Geburt an Schutzmaßnahmen, die uns vor Eindringlingen und schädlichen Umwelteinflüssen bewahren sollen. Wird diese erste Hürde durchbrochen, greift unsere Immunabwehr ein.
Unsere Immunabwehr erfüllt eine der wichtigsten Aufgaben in unserem Körper – Schutz und Wiederherstellung der inneren Ordnung.
Wir unterscheiden zwei Systeme:
1. Die angeborene (unspezifische) Immunabwehr.
Unspezifisch, weil dieses System nicht auf bestimmte Keime spezialisiert ist. Sie ist sozusagen, das erste-Hilfe-Kommando und greift sofort ein. Durch die unspezifische Immunabwehr werden ca. 90 % aller Angriffe abgewehrt. Das passiert in erster Linie durch Fresszellen, die generell aufs Vernichten von Fremdstoffen, dem Markieren von Fremdstoffen und dem Anlocken anderer „Soldaten“ programmiert sind.
2. Die erlernte (spezifische) Immunabwehr.
Spezifisch, weil dieses System sich auf bestimmte Krankheitserreger konzentriert und spezialisiert. Ferner ist es in der Lage, sich Informationen zu den Antigenen der Krankheitserreger zu merken. Antigene sind Moleküle, die das Immunsystem als körperfremd erkennt. Sie lösen eine Immunreaktion oder Immunantwort aus. Dieser zelluläre Lernprozess nimmt mitunter einige Zeit in Anspruch, greift also nicht sofort, ist langsamer, aber effektiver. Die spezifische Immunabwehr greift dann ein, wenn die unspezifische Abwehr versagt hat. Beide Systeme korrespondieren miteinander und arbeiten eng zusammen.
Ist das Gedächtnis der speziellen Abwehrzellen für einen Erreger ausgebildet, kann bei einer erneuten Infektion schneller reagiert werden. Unsere Zellen leben nicht ewig, „vererben“ aber ihr Wissen an ihre Nachkommen weiter.
Unser Immunsystem altert mit
Im Alter lässt die Leistung unseres Immunsystems nach. Das ist ganz natürlich. Im Zuge des Alterungsprozesses verändert sich das Verhältnis unserer Immunzellen. Junge, sogenannte naive T-Zellen, die neue Erreger erkennen können, werden weniger produziert. Dafür gibt es mehr ausdifferenzierte T-Zellen, die auf bekannte Erreger programmiert sind. Dieser Umbau führt dazu, dass neue Erreger schlechter erkannt und abgewehrt werden können. Daher sind Krankheitsverläufe im Alter oftmals langfristiger und heftiger.
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Sie zur Erhaltung und Stärkung Ihres Immunsystems einsetzen können:
- medizinische Möglichkeiten (z. B. Impfungen, Krebsvorsorgeuntersuchungen …)
- gesunde Lebensweise (ausreichend Schlaf, Stress reduzieren, nicht rauchen oder im Übermaß Alkohol konsumieren, Überanstrengung vermeiden, Übergewicht abbauen …)
- Sport (adäquate, gesunde Bewegung)
- ausgewogene Ernährung
Als Spezialisten für Bewegungstherapie konzentrieren wir uns in diesem Beitrag auf den Sektor „Sport“. So kann adäquate, gesunde Bewegung Ihre Immunabwehr anfeuern:
- Als erste Reaktion auf körperliche Belastung wird Adrenalin ausgeschüttet. Als Folge des Adrenalinschubs können verschiedene Abwehrzellen aktiviert und zur Vermehrung angeregt werden.
- Verbessertes Verhältnis von Fett und Muskeln
Entzündungsreaktionen im Fettgewebe können eine Reihe von Krankheiten begünstigen. Vor allem das böse Viszeralfett (Bauchfett) ist nicht nur teilnahmsloses Speichergewebe, sondern kann sich als endokrines Organ aktiv in den Stoffwechsel einmischen. Es produziert „Signalmoleküle“, die u. a. Abwehrzellen in ständige Alarmbereitschaft versetzen, was sich als Entzündungsreaktion äußern kann. - Körperliche Bewegung und Training ist ein wichtiger Bestandteil der Prävention von degenerativen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Erkrankungen gelten als sogenannte Risikofaktoren für den schlimmen Verlauf einer Infektion.
- Das Wechselspiel von Anspannung und Entspannung der Muskulatur unterstützt Ihre Lymphgefäße, die selbst nur über eine schwache Muskelschicht verfügen.Das Lymphgefäßsystem fungiert als Filter- und Ableitungssystem wie eine Art Müllabfuhr in Ihrem Körper. Es reinigt das Gewebe von Schadstoffen, die nicht über den Blutkreislauf abtransportiert werden können.
- Sport erhöht den Blutdruck, dadurch werden Abwehrzellen besser verteilt und können schneller ihren Einsatzort erreichen.
- Verbesserte Aktivität der (sekundären) Lymphorgane
Am Immunsystem beteiligte Protagonisten wie zum Beispiel: Milz, Mandeln, die Thymusdrüse, Lymphfollikel im Dünndarm (Peyer-Plaques) und Lymphknoten, werden besser durchblutet und können dadurch ihre Leistung steigern.
Viel hilft nicht immer viel. Darum adäquate, gesunde Bewegung:
Das richtige Maß ist entscheidend, damit Sie eine positive Wirkung für sich und Ihr Immunsystem verbuchen können. Dafür sind moderate Aktivitäten besser geeignet als hochintensiver Leistungssport. Die Sportart ist dabei egal. Wichtig zu beachten ist der individuelle Belastungsgrad.
Extreme Belastungen führen zu einem extremen Anstieg von Abwehrzellen. Das ist grundsätzlich gut, aber nach einer hohen Belastung fällt diese Konzentration in der Ruhephase rapide ab. Diese temporär niedrige Konzentration von Abwehrzellen macht Ihren Körper anfällig für Infektionen (Open-Window-Effekt).
Wir empfehlen Ihnen, sich langsam an regelmäßige Bewegung zu gewöhnen und Ihre Intensität Ihrer Leistungsfähigkeit angepasst zu steigern. Die Anzahl der Abwehrzellen steigt langsamer an und nicht in vergleichbar hohem Maße wie bei extremer Belastung, hält dafür aber länger vor. Das ist sinnvolles Training für Ihr Immunsystem.
Bei Elithera bieten wir Ihnen eine persönliche Trainingssteuerung an. So können wir individuell auf Ihre körperliche Verfassung, eventuelle Verletzungen, Überlastungen oder auf eine Ihre Tagesform reagieren.
Sie möchten sich aktiv für Ihr Immunsystem starkmachen? Rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne und schauen gemeinsam, wie wir Sie in der aktuellen Situation bei Ihren Gesundheitszielen unterstützen können.
Bleiben Sie besser in Bewegung
Ihr Team Elithera
TIPP für zwischendurch: Täglich zweimal für 30 Sekunden die Thymusdrüse klopfen. Die Thymusdrüse bildet die T-Zellen unserer Immunabwehr aus, damit sie lernen körperfremde Strukturen in unserem Körper zu erkennen. Mit zunehmendem Lebensalter sinkt die Aktivität unserer Thymusdrüse. Durch das leichte Klopfen können wir sie anregen.
So finden Sie Ihre Thymusdrüse: ertasten Sie die Oberkante Ihres Brustbeins, in der Regel fassen Sie in eine kleine Kuhle im Halsbereich, dort wo sich Ihre Schlüsselbeine am oberen Brustbein anschließen. Ca. vier Fingerbreit unterhalb dieser Kuhle sitzt Ihre Thymusdrüse hinter dem Brustbein. Sie können das leichte Klopfen an dieser Stelle durch ein Brummgeräusch verstärken, das Ihren Brustkorb vibrieren lässt.
WICHTIG: Bei Vorerkrankungen oder wenn Sie sich unsicher sind, ob diese Aktivierungstechnik für Sie geeignet ist, sprechen Sie bitte vorab mit Ihrem Arzt.