Schwindel: Wenn sich auf einmal alles dreht

Es gibt Momente, in denen wird es uns schwindelig. Solange dieser Zustand durch Glücksgefühle ausgelöst wird, ist es fast zu schön, um wahr zu sein. In vielen anderen Situationen ist ein Schwindelgefühl jedoch störend, manchmal wirkt es sogar bedrohlich oder beängstigend. Dabei sind die Ursachen für auftretenden Schwindel aus dem Stehgreif so gut wie nie eindeutig zu bestimmen. Wann und in welcher Form eine Therapie sinnvoll sein kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was steckt hinter dem Schwindelgefühl?

Oftmals beschreiben Betroffene das Schwindelgefühl als ein ständiges „Karussellfahren“. Das Gefühl taucht wie aus dem Nichts auf und plötzlich scheint sich die Welt um einen herum zu drehen. Jedoch äußert sich Schwindel nicht immer gleich, sondern kann viele verschiedene Gesichter haben. Wichtig zu wissen: Schwindel ist keine eigenständige Erkrankung, sondern erscheint in der Regel als Symptom für eine andere Erkrankung. Deshalb sollte nicht nur der Schwindel selbst, sondern vor allem seine Ursache behandelt werden. Insgesamt können die Schwindelgefühle für Betroffene sehr belastend sein.

Wann sollte bei Schwindel ein Arzt aufgesucht werden?

Ein Schwindelgefühl ist ein häufiges Symptom, das in den meisten Fällen harmlos ist. Allerdings gibt es Situationen, in denen er auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen kann. Wenn er plötzlich auftritt, mit anderen Symptomen wie Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Sprachstörungen einhergeht oder länger als einige Tage anhält, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Auch bei wiederkehrendem Schwindel oder wenn die Symptome die Lebensqualität beeinträchtigen, ist eine ärztliche Abklärung wichtig.

Ursachen: So vielfältig wie die Symptome

Die Ursachen für Schwindelgefühle sind oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Daher ist es wichtig, die Beschwerden von einem Facharzt abklären zu lassen. Eine präzise Diagnose setzt voraus, dass der Arzt möglichst viele Informationen erhält – je genauer die Symptome beschrieben werden können, desto besser lässt sich die Ursache eingrenzen. Schwindel kann unter anderem durch Kreislaufprobleme, Nebenwirkungen von Medikamenten, psychische Faktoren oder altersbedingte Veränderungen ausgelöst werden. Auch das vestibuläre System, zu dem das Innenohr und bestimmte Bereiche des Gehirns gehören, spielt eine entscheidende Rolle, da es für die Steuerung des Gleichgewichts verantwortlich ist.

So können Sie selbst aktiv werden

Welche Maßnahmen sinnvoll sind, hängt von der zugrundeliegenden Ursache ab. Doch bereits vor Beginn einer gezielten Therapie lassen sich oft erste Schritte unternehmen, um die Beschwerden zu lindern. Auch wenn es verlockend sein mag, sich zu schonen, ist regelmäßige Bewegung essenziell, denn sie fördert die Anpassungsfähigkeit des Gehirns und unterstützt den Gleichgewichtssinn. Moderates Kraft- und Gleichgewichtstraining kann helfen, wichtige Ressourcen aufzubauen und die Symptomatik zu verbessern. In einigen Fällen kann auch eine medikamentöse Behandlung sinnvoll sein. Ob diese notwendig ist, sollte jedoch stets mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Schwindel therapieren: Welche Behandlungen zeigen Erfolg?

Wenn Schwindel durch eine Störung des Gleichgewichtsorgans verursacht wird, hat sich insbesondere die vestibuläre Therapie bewährt. Diese umfasst verschiedene physiotherapeutische Maßnahmen, die darauf abzielen, das vestibuläre System gezielt zu trainieren und die Beschwerden zu lindern. Die Therapeuten bei Elithera erstellen hierfür einen individuellen Behandlungsplan, basierend auf einer ärztlichen Diagnose. Voraussetzung für die Therapie ist eine Verordnung durch den Hausarzt, HNO-Arzt oder Neurologen.

Mögliche Anwendungsbereiche der vestibulären Therapie

  • Lagerungsschwindel (BPLS) – Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel
  • Peripher-vestibulärer Schwindel – Ein- oder beidseitige Störung
  • Vestibuläre Unterfunktion – Schwankschwindel, Gangunsicherheit
  • Zentral-vestibulärer Schwindel – z. B. nach einem Schlaganfall oder bei Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson
  • Altersbedingter Schwindel
  • Posttraumatischer Schwindel
  • Akustikusneurinom – Schwankschwindel, Gangunsicherheit
  • Neuritis vestibularis / Labyrinthitis – Entzündliche Erkrankungen des Gleichgewichtssystems
  • Vestibuläre Migräne
  • Funktioneller Schwindel
  • Morbus Menière – Sonderform des Drehschwindels

Zusätzlich können spezielle Behandlungsmethoden wie das Befreiungsmanöver nach Epley oder Sémont eingesetzt werden. Diese Technik hilft insbesondere bei akutem Drehschwindel, indem kleine Kristalle (Otolithen) im Gleichgewichtsorgan durch gezielte Bewegungen zurück an ihren Ursprungsort geleitet werden. Auch Habituationsübungen (Gewöhnungsübungen) sind eine bewährte Methode zur Schwindeltherapie. Durch wiederholte Konfrontation mit auslösenden Bewegungen lernt das Gehirn, sich an die Reize anzupassen und das Schwindelgefühl langfristig zu reduzieren.

Wie Stress und psychische Gesundheit mit Schwindel zusammenhängen

Stress und psychische Belastungen können Schwindel verstärken oder sogar auslösen. Bei funktionellem Schwindel, der keine körperliche Ursache hat, spielen oft psychische Faktoren eine Rolle. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder autogenes Training können helfen, Stress abzubauen und die Schwindelsymptome zu lindern. Es ist wichtig, sowohl körperliche als auch psychische Ursachen bei der Diagnose und Behandlung von Schwindel zu berücksichtigen.

Wichtig:

Eine präzise ärztliche Diagnose ist entscheidend, um die geeignete Therapieform auszuwählen und eine gezielte Behandlung zu ermöglichen.

Ihre Therapiemöglichkeiten bei Eilthera rund um das Thema Schwindel und die individuellen Therapiemöglichkeiten erfahren Sie in unseren Praxen oder auf unserer Website.  

Herzliche Grüße von Ihrem Elithera Theam

Quellen:
vestibular.org – Was ist eine vestibuläre Störung?
Neurologen und Psychiater im Netz – Schwindel
Deutsches Schwindel- und Gleichgewichtszentrum (DSGZ)
Universitätsklinikum Köln – UniRehaLMU Klinikum+1old.therapie-schwindel.de+1unireha.uk-koeln.de