Ein Mensch läuft im Schnitt zwischen 7.500 und 10.000 Schritte am Tag – in Alltagssituationen. Kommt noch ein sportliches oder ein anderes bewegungsfreudiges Hobby hinzu, sind es weitaus mehr. Auf das gesamte Leben gesehen, sind es sehr viele Kilometer, die in Summe zusammenkommen. Das bringt zwar große Vorteile für unsere körperliche Fitness mit sich, unsere Knochen, Muskeln und Gelenke haben dafür aber „ganz schön zu tun“. Dabei sind besonders die Kniegelenke durch Abfedern, Strecken und Biegen erheblichen Belastungen ausgesetzt.
Was ist eine Knieendoprothese (Knie-TEP)?
Wenn man bedenkt, dass unsere Beine uns jeden Tag aufs Neue über den Boden tragen, wird schnell klar, welche Last sie tragen. Und mit dieser Last sind nicht nur unsere Füße allein beauftragt, sondern auch unsere Knie. Die Kniegelenke leisten ganze Arbeit und sind daher sehr anfällig gegenüber Gelenkverschleiß (der sogenannten Kniearthrose). Eine Kniearthrose entsteht jedoch nicht nur durch die tägliche Belastung, sondern kann auch in Unfällen oder durch andere Verletzungen begründet sein.
Eine Kniearthrose ist nicht nur eine deutliche Beeinträchtigung der Lebensqualität, sondern geht auch meist mit nicht unerheblichen Schmerzen einher. Der Knorpel im Knie ist nicht mehr in der Lage, sich selbsttätig in einem ausreichenden Maße zu regenerieren, eine stetige Abnutzung ist die Folge. Ist das Kniegelenk durch die Kniearthrose nachhaltig verletzt, kommt in der Regel eine Knieendoprothese, auch als Knie-TEP bezeichnet, als vollständig künstlicher Ersatz des Kniegelenks zum Einsatz.
Wie kündigt sich eine Kniearthrose an?
Jeder kennt das Sprichwort: „Wer rastet, der rostet.“ Die sprichwörtlich eingerosteten Gelenke machen sich tatsächlich bemerkbar. Zwar ist eine Kniearthrose ein schleichender Prozess, dennoch gibt es einige Merkmale, die Sie schon frühzeitig auf eine beginnende Kniearthrose aufmerksam machen können:
- Sie haben Schmerzen beim „Anlaufen“ im Knie
- Während der Belastung merken Sie Schmerzen im Knie
- Eine Streckung des Knies ist deutlich unangenehm
- Sie haben „wackelige“ Knie und können Ihre Standkraft nicht sicherstellen
Sollten Sie diese Symptome bei sich merken, gilt es, schnell zu handeln. Warten Sie nicht lange, bis Sie den Arzt Ihres Vertrauens konsultieren. Bei einer drohenden Kniearthrose ist Zeit ein sehr wichtiger Faktor, um eine weitere Knorpelzerstörung vermeiden zu können!
Was hilft nach der Knie-TEP Operation?
Die Statistik spricht für sich: Allein in Deutschland werden jedes Jahr über 150.000 Knieoperationen durchgeführt. In der Zeit nach dem Einsatz des künstlichen Kniegelenks ist es vor allem wichtig, den Heilungsprozess optimal zu unterstützen. Schließlich soll das neue Knie nicht nur optimal im Alltag funktionieren, sondern Ihnen ebenso das Gefühl vermitteln, dass Sie sich wieder auf Ihre Beine verlassen können.
Der wichtigste Ansprechpartner nach einer Knieoperation ist neben Ihrem behandelnden Arzt Ihr persönlicher Physiotherapeut. In für Sie optimal ausgerichteten Sitzungen erlernen Sie, Ihr neues Knie in Ihren gewohnten Bewegungsablauf zu integrieren und zu belasten und so Vertrauen aufzubauen. Durch diese Unterstützung erfahren Sie ebenfalls, wie Sie Ihr Knie im Alltag und auch in Sportsituationen neu nutzen können.
Physiotherapie nach einer Knie-TEP: Ein Weg zur schnelleren Genesung
Nach einer Knie-TEP Operation ist eine sorgfältige Physiotherapie entscheidend für eine erfolgreiche Rehabilitation. Die Ursachen für eine Knieendoprothese können vielfältig sein – sei es durch fortschreitende Arthrose oder komplizierte Frakturen nach Unfällen. Unabhängig von der Ursache ist die richtige physiotherapeutische Unterstützung in jeder Phase des Heilungsprozesses von entscheidender Bedeutung.
Die Frühphase im Krankenhaus: In den ersten Tagen nach der Operation liegt der Fokus auf schmerzarmen Bewegungen und dem Erlernen von grundlegenden Alltagsbewegungen. Physiotherapeuten unterstützen beim Gehen mit Unterarmgehstützen und üben das Treppensteigen sowie Transferbewegungen. Eine spezielle Motorschiene kann eingesetzt werden, um die Beweglichkeit zu fördern und Schwellungen zu reduzieren.
Die stationäre oder ambulante Reha: Während dieser Phase konzentrieren sich die Übungen auf die Optimierung des Gangbildes. Schritt für Schritt wird die Belastung ohne Unterstützung gesteigert. Muskelpartien werden gezielt trainiert, um die Beinfunktion zu verbessern. Gleichzeitig werden auch Übungen für die Oberen Extremitäten eingebaut, da das Gehen ohne Unterstützung eine erhöhte Belastung mit sich bringt. Mit speziellen Geräten wie z.B. der Motorschiene und dem Ergometer wird die Mobilisierung und Durchbewegung gefördert.
Der Übergang zur Spätphase (ab ca. 6. Woche): In dieser Phase wird der Schwerpunkt auf das Training für die volle Alltagsbelastbarkeit gelegt. Federnde Bewegungen, leichte Sprünge und alternierendes Treppengehen sind Teil des Übungsprogramms. Es geht darum, nicht nur die physische, sondern auch die psychische Belastbarkeit wiederherzustellen. Das Knie ist zwar voll belastbar, aber es können noch funktionelle Einschränkungen bestehen, die durch gezielte Übungen verbessert werden können.
Ein individueller Ansatz für jeden Patienten: Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Patient einzigartig ist. Physiotherapeuten passen ihre Behandlung an die individuellen Bedürfnisse und Begleiterkrankungen jedes Patienten an. Zu Beginn jeder Therapie steht eine gründliche Befunduntersuchung, die die Grundlage für das physiotherapeutische Programm bildet. Die Dokumentation jeder Behandlung und gegebenenfalls Abschlussberichte gehören ebenfalls zum standardmäßigen Ablauf.
Die Physiotherapie nach einer Knie-TEP Operation bei Eilthera ist darauf ausgerichtet, nicht nur die physische Genesung zu unterstützen, sondern auch das Vertrauen des Patienten in seine Bewegungen zurückzugeben. Unsere spezialisierten Physiotherapeuten stehen Ihnen während des gesamten Rehabilitationsprozesses zur Seite, um es möglich zu machen, dass Sie wieder in Bewegung kommen und Ihren Alltag schmerzfrei genießen können.
Was kann zur weiteren Unterstützung getan werden?
Ein künstliches Kniegelenk verschafft Ihnen eine deutliche Entlastung, vor allem, wenn Sie Ihr Knie nach der Operation schon wieder belasten dürfen und können. Dennoch sollten Sie aus eigenem Interesse zukünftig auf belastende Sportarten wie Fußball, Tennis oder Squash verzichten. Vor allem schnelle, abrupte Bewegungen sollten auf jeden Fall vermieden werden.
Darüber hinaus empfehlen wir Betroffenen:
- Ziehen Sie bei allen Fragen der Unsicherheit Ihren Arzt zu Rate.
- Achten Sie auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung inklusive einer ausreichend guten Kalzium- sowie Vitamin D Versorgung. Das hilft Ihren Gelenken, wichtige Nährstoffe zu erhalten.
- Ein gesunder Mix aus Kraft- und Ausdauertraining (mind. 3 Mal pro Woche als Einzel- oder Gruppentherapie) unterstützt optimal den Heilungsprozess.
- Sorgen Sie mit einer Gangschulung sowie einer Sturzprophylaxe für Sicherheit.
- Bei Bedarf können Sie auch die Schmerz-Physiotherapie in Anspruch nehmen.
- Nutzen Sie aktiv den Austausch mit anderen Knie-TEP-Patienten in Gruppentherapie und Selbsthilfegruppen – ein gegenseitiges Verständnis kann Wunder wirken.
Ihre Therapiemöglichkeiten bei Eilthera rund um das Thema Knie-TEP (Vorsorge und Behandlung) erfahren Sie an der Rezeption ihres Elithera Zentrums.
Bleiben Sie besser in Bewegung!
Herzliche Grüße von Ihrem Team Elithera