Sport mit Gelenkersatz?

Die Patienten mit Gelenkersatz werden immer jünger. Mit dem sinkenden Altersdurchschnitt steigen allerdings die Erwartungen an das neue Gelenk. Nur schmerzfrei zu sein, reicht als Endresultat nach OP und Reha-Phase längst nicht mehr aus. Der Gelenkersatz soll funktionieren, vor allem belastbar sein und einem aktiven, selbstbestimmten Leben nicht im Weg stehen. Wie viel Sport und vor allem welcher Sport mit Gelenkersatz ist überhaupt gesund?

Lesen Sie jetzt, wie Sie das richtige Maß zwischen Überlastung und Unterforderung für sich bestimmen können, damit Sie Ihre neu gewonnene Bewegungsfreiheit mit Ihrer Endoprothese so lange wie möglich erhalten.

Wie lange hält ein Gelenkersatz?

Der statistische Mittelwert für die Haltbarkeit eines künstlichen Gelenks liegt bei über 15 Jahren. Eine Garantie für die Haltbarkeit gibt es nicht. Fast immer besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Beständigkeit und dem Umgang mit der Prothese. Es gibt Fälle, bei denen sich der Gelenkersatz bereits nach einem halben Jahr gelockert hat, andere freuen sich über eine problemlose Zuverlässigkeit von 20 oder 30 Jahren.

Welche Gelenke kann man ersetzen?

Die Klassiker unter den Ersatzgelenken sind:

  • Hüftgelenke
  • Kniegelenke
  • Sprunggelenke
  • Schultergelenke
  • Ellenbogengelenke
  • Fingergelenke

Sport mit Gelenkersatz, was spricht dagegen?

Nichts. Rein gar nichts, wenn er nach ärztlicher Empfehlung adäquat dosiert durchgeführt wird und die „Grenzen“ eines Gelenkersatzes berücksichtigt.

Welche Bewegungen ein künstliches Gelenk toleriert, wird Ihnen vor und nach der Operation ausführlich von Ihrem Arzt erklärt. Sogenannte „High-Impact-Sportarten“ wie Skifahren (Abfahrt), Fuß- oder Handball sind aufgrund des hohen Tempos, der ruckartigen Bewegungen und der plötzlichen Richtungswechsel ungünstig. Außerdem bergen sie ein hohes Verletzungsrisiko. Die meisten Verhaltensregeln verstehen sich von selbst. Bestimmte Bewegungen oder Belastungen sind tabu.

Sie sollten etwa mit einer Hüft-TEP (Totalendoprothese) das operierte Bein nicht überkreuzen oder zu stark nach innen drehen, um eine Luxation (Auskugeln) zu vermeiden.

Sie werden Ihr Knie mit einer Knie-TEP – je nach Prothese – 110 bis 120 Grad beugen können, das reicht fürs Fahrrad fahren, aber nicht für extremes in die Hocke gehen und aufspringen. Das kann gut gehen, muss es aber nicht. Hier ist überlegtes Handeln gefragt.

Keine einseitig schweren Lasten zu tragen und beim Squash, Tennis oder Badminton lieber als Zuschauer dem Ball zu folgen als aktiv mitzumischen, ist mit Schultergelenkersatz angebracht.

Risikofaktoren für sportliche Betätigung mit Gelenkersatz werden in der Regel durch Überlastung oder vorzeitigem Einsatz provoziert:

  • Durch Reibung können Partikel vom künstlichen Gelenk abgetragen werden und im umliegenden Gewebe Entzündungen auslösen (Materialverschleiß).
  • Es kann zur vorzeitigen Lockerung der Endoprothese kommen.
  • Bei Stürzen sind Knochenbrüche mit Implantatversorgung häufiger.

Sport mit Gelenkersatz, was spricht dafür?

Alles. Wirklich alles, wenn er nach ärztlicher Empfehlung adäquat dosiert durchgeführt wird und die „Grenzen“ eines Gelenkersatzes berücksichtigt. Sogenannte „Low-Impact-Sportarten“, wie: Walken, Fahrrad fahren, Pilates, Yoga, Schwimmen und Wassergymnastik sind ratsam.

  • Mechanische Belastung fördert Ihre Knochendichte und die ossäre Integration (das Einwachsen der Prothese in den Knochen).
  • Sie können durch gesunde, angemessene Bewegung in jeder Phase nach der Operation den Heilungsprozess beschleunigen.
  • Durch Muskelaufbau wird Ihr Gelenkersatz entlastet.
  • Wenn Sie gut beweglich sind, können Sie Hindernissen besser und schneller ausweichen.
  • Wenn Sie sicher auf den Beinen stehen, vermindern Sie Ihr Sturzrisiko.
  • Übergewicht ist eine unnötige Belastung für Ihr neues Gelenk. Sportliche Betätigung kann Ihnen dabei helfen, Ihr Wunschgewicht zu erreichen, respektive zu halten.
  • Durch Sport verbessern Sie Ihr Selbstwertgefühl, Ihr Körpergefühl und können Ängste vor Bewegung abbauen.
  • Sie können Ihre Leistungsfähigkeit verbessern und andere durch Schonhaltung in Mitleidenschaft gezogene Körperstrukturen wiederherstellen.

Sport mit Gelenkersatz, aber bitte in der richtigen Dosis.

Wie bei allen Reiz-/Reaktionsketten unseres Körpers lässt sich auch hier die Arndt-Schulz-Regel (auch Arndt-Schulz-Gesetz) für ein gesundes Maß adaptieren: „Schwache Reize fachen die Lebenstätigkeit an, mittelstarke Reize fördern sie, starke hemmen sie, stärkste heben sie auf.“ Ergänzen könnte man noch den Zusatz: zu schwache Reize wirken gar nicht. Das gesunde Mittelmaß ist also erstrebenswert.

Wann Sie mit welcher Belastung nach Ihrer Operation Sport treiben dürfen, besprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.

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Warum?

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  • Es ist sowohl Ausdauertraining als auch Krafttraining möglich.
  • Sie trainieren richtig – unter Anleitung von medizinisch ausgebildetem Fachpersonal.
  • Sie trainieren sicher, weil immer kompetente Ansprechpartner in Ihrer Nähe sind.
  • Sie führen nur Bewegungen aus, die Ihnen auch wirklich guttun und Ihren Gelenkersatz nicht „falsch“ belasten.
  • Sie sporteln nicht einfach wild drauf los, sondern mit einem Trainingsprogramm, das sich speziell an Ihren Gesundheitszielen orientiert.
  • Die Bewegungen und Belastungen sind optimal und individuell auf Sie abgestimmt.
  • Sie führen Ihre Bewegungen kontrolliert aus, was Ihr Verletzungsrisiko fast gen Null minimiert.
  • Medizinisches Gerätetraining können Sie zu jeder Jahreszeit in Ihren Alltag integrieren.
  • Sie können durch gezieltes Training schnellere und bessere Erfolge erreichen.
  • Durch das Inhouse-Training ist Ihre Sturzgefahr gering.

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Bleiben Sie besser in Bewegung
Ihr Team Elithera


Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und sollte nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

Aus Gründen der Lesbarkeit wurde im Text die männliche Form gewählt, nichtsdestoweniger beziehen sich die Angaben auf Angehörige aller Geschlechter.

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